| Auftraggeber: | Land Berlin |
| Bausumme: | ca. 2 Mio Euro |
| Fläche: | ca. 1,0 ha |
| Planungszeitraum: | 2011 |
Vorgaben – Die Empfehlung der Expertenkommission „Historische Mitte Berlin“ bei der städtebaulichen Neugestaltung der Spreeinselmitte weitgehend auf den historischen Stadtgrundriss zurückzugreifen und sich an der Kubatur des ehemaligen Berliner Schlosses zu orientieren, wurde in dem anschließenden Wettbewerb mit dem preisgekrönten Entwurf von Franco Stella aufgenommen. Mit der Errichtung des Humboldt-Forums werden an diesem geschichtsträchtigen Ort Räume entstehen, die den kultur- und kunstinteressierten Besuchern die Vielfalt und den kontinuierlichen Wandel der Kulturen der Welt vor Augen führen. Konzept – Das Freiraumkonzept entwickelt sich aus einer Schichtung und Überlagerung von Erinnerung, Befund, Bestand und Zukunft. Erinnerung, indem die mit der Entscheidung für das Humboldt-Forum vorhandene einmalige Chance der Rückgewinnung der um 1845 vorhandenen Raumfigur des Lustgartens wieder erlebbar wird. Bestand, indem das heutige Straßenprofil aufgenommen und als Gerüst in die Neugestaltung miteinbezogen wird. Zukunft, indem mit zeitgemäßen Ausstattung, Material, Funktion und einladenden Aufenthaltsbereichen für eine intensive und vielfältige Benutzung flexibel auf die zukünftige Belebung der Freiräume reagiert wird. Durch die Gestaltung werden verschiedene Geschwindigkeiten auf den Platzoberflächen erzeugt und verstärkt. Damit die Freiräume auf diese unterschiedlichen Interessen der Besucherinnen reagieren können werden lineare, punktuelle und flächige Verzögerungen durch Bänke, Aussichten, Treppen und Terrassen erzeugt. Der vorliegende Entwurf gestaltet einen angemessenen Freiraum, der den Dimensionen und der Bedeutung Mitte der Stadt entspricht. Die Gestaltung ver-weist auf und inszeniert die zurückliegende Geschichte der Stadt und prägt durch eine zeitgemäße Materialität und Formensprache die gegenwärtige und zukünftige Stadt. Das Humboldt-Forum hat bewusst eine Rekonstruktion des Stadtschlosses vermieden, die Freiraumgestalt des Entwurfes unterstreicht diese Haltung mit einer Inszenierung der vielfältigen Stadtgeschichte. Über nachvollziehbare Spuren, Geschichtspfade, Fenster und Ausstellung der archäo-logischen Funde wird die kulturelle Vielfalt des Ortes auf den neuen Freiraum übertragen und für jedermann sicht- und nachvollziehbar. Die Bewertung der Geschichtsspuren bleibt den individuellen Betrachtungen der Besucher überlassen, in diesem Sinne ist der Freiraum als demokratischer Ort für die vielfältigen Interessenlagen des Einzelnen hervorragend geeignet. Maßstäblichkeit und Einheitlichkeit bieten eine klare Orientierung in der visuellen Wahrnehmung und Nutzung der Freiräume. Geschaffen werden Freiräume, die unter Berücksichtigung historischer und neuer Bezüge wie Wegeverbindungen, Sichten und Nutzungen – schlicht und dienend entworfen sind. Neben den dauerhaften Einrichtungen und Ausstattungen schöpft der Entwurf Möglichkeiten flexibler Komponenten aus. Eine intensive Auseinandersetzung mit den Zeit- und Bedeutungsschichten des Ortes wird durch die unprätentiöse Inszenierung der Spuren vollzogen. Der Freiraum ist als Ort der freien Begegnung und Entspannung, für ein selbstverständliches Miteinander entworfen. Unverstellte Sichten auf das Humboldt-Forum und in die angrenzenden Stadträume vergrößern die wahrnehmbare Kulisse und lassen den großstädtischen Ort als Ganzes wirken. Spuren der Geschichte – Das Humboldt-Forum bietet eine bildungs- und sozialpolitische Schnittstelle im Spannungs-szenario zwischen Herrschaftlichem Raum und Demokratischen Raum. Mit der Verknüpfung an die nördliche und Südliche Spreeinsel, die Friedrichstadt, das Berliner Rathaus und den Alexanderplatz wird die Stadtgestalt wiederhergestellt und im hier und jetzt neu begründet. In diesem Kontext erfolgt die Gestaltung der Freiräume dienend und funktional, unprätentiös und setzt die gelebte Tradition der Berliner Plätze fort. Von besonderer Bedeutung ist die Schaffung eines verbundenen, einheitlichen Ensembles der Museumslandschaft auf der nördlichen Spreeinsel zu-sammen mit dem Humboldt-Forum zu einem attraktiven unverwechselbaren Stadtraum. Das Humboldt-Forum stellt zudem eine Verknüpfung zum östlich liegenden Stadtraum mit dem Marx-Engels-Forum, dem Rathausforum, dem Platz unter dem Fernsehturm am gegenüber liegenden Ufer der Spree her. Bei der Oberflächengestaltung der Plätze werden gestalterische Hinweise zur Geschichte des Ortes hergestellt. Periskope im öffentlichen Freiraum bieten über Geschichtsfenster Einblicke in die historischen Zusammenhänge des authentischen Ortes. Die Beziehung zum Lustgarten wurde in Form einstufig erhöhter Podeste mit ausgestellten Pflanztöpfen des Lustgartens erreicht. Der nördliche Platz nimmt die bauzeitliche Kante der Droschkenvorfahrt auf und inszeniert eine Stufe, an der sich Fahrradtaxen und Pferdekutschen bei der Aufstellung orientieren können. Der nördliche Platz dient im Wesentlichen der Erschließung und der individuellen Aneignung. Die Zone vor dem Portal IV wurde funktionsgerecht für die Aufnahme größerer Besuchergruppen gestaltet. Wegen der intensiven Anforderungen wurde eine mit Licht illuminierte Baumgruppe mit Sitzgelegenheiten raumwirksam angelegt. Eine Rückführung des Neptunbrunnens an den exakten ursprünglichen Standort ist nicht möglich. Der südliche Platz bringt das Element Wasser mittels einer Wasserinszenierung an diesen Ort zurück, ohne eine Verfälschung authentischer Zusammenhänge zuzulassen. Der Teilraum Schloßplatz (Süd) nimmt die Flächen des ehemaligen Schloßplatzes ein. Der historische Schloßplatz stellte als öffentlicher Raum eine Beziehung zwischen den angrenzenden bürgerlichen Quartieren und dem Schloss her und verband später die Friedrichstadt über die Französische Straße und Königstraße (Rathausstraße) mit dem alten Berlin. Der Schloßplatz war ein verkehrsgeprägter Platz. Zukünftig soll der Schloßplatz (Süd) seine vermittelnde Rolle zwi-schen dem Kulturstandort Humboldt-Forum und den angrenzenden Wohnquartieren sowie seine ver¬bindende Funk-tion zwischen der Friedrichstadt und dem Alexanderplatz großräumig wieder aufnehmen. Der westliche Platz vermittelt zwischen Humboldt-Forum, Einheitsdenkmal und Spreekanal und bietet Raum für Besucherverkehr, Ankunft und Abfahrt. In der Vergangenheit und auch zukünftig wird dieser Raum am Spreekanal zur Adressenbildung beitragen. An dieser Seite des Humboldt-Forums liegt das kuppelgekrönte Portal mit seiner weiten Ausstrahlung in die Straße Unter den Linden. Auf dem Sockel des ehemaligen Nationaldenkmals Kaiser Wilhelm I. wird zukünftig das Freiheits- und Einheitsdenkmal stehen. Ein barrierefreier Zugang zum Denkmal sowie die gestalterische und funktionale Einbindung in den Platzraum sind zu berücksichtigen. Sichtbeziehungen auf das Denkmal müssen freigehalten werden. Der östliche Platz terrassiert sich zur Spree, lässt den Stadtfluss und die Kulisse des östlichen Stadtraums sicht- und erfahrbar werden. Spreeufer – Der Standort des ehemaligen Berliner Schlosses ist eng mit der Spree verbunden. Diese frühere Lagegunst war für die Errichtung einer Residenz in Berlin maßgeblich. Die neuen Spreeterrassen nehmen die bauzeitliche stadträumliche Qualität auf und schaffen eine barrierefreie Verknüpfung des Spreeufers mit den Platzräumen am Humboldt-Forum. Eine mit zwei Aussichten akzentuierte und gefasste Treppe verbindet die mittlere Terrasse und entwirft ein Entrée zur Spree. Über Rampen und Treppen wird der räumliche Zusammenhang zwischen der Stadtflusslandschaft der Museumsinsel vielfältig erlebbar. Die neuen Aussichtsterrassen werden ein atmosphärischer Höhepunkt im Zentrum der Stadt. Die höher liegende Gebäudeebene und das tief eingeschnittene Spreeufer sind stadtverträglich und – für alle Besucherinnen und Besucher erreichbar und wieder miteinander verbunden worden. Bei der Gestaltung des Spreeraumes ist ein störungsfreies Nebeneinander der Nutzungen von Verbindungsraum und Aufenthaltsort entworfen – in unmittelbarer Nachbarschaft zum hohen Haus entsteht eine hohe, städtische Aufenthaltsqualität. Für kleinere Gruppen wie z.B. Schulklassen können hier Angebote für kommunikative Aktivitäten bei öffentlichen Veranstaltungen geschaffen werden. Die erforderlichen Funktionsflächen am Gebäude werden sichergestellt. Das eingelagerte historische Geländer des Spreeufers wird wiederverwendet. Die Zugänglichkeit zu Rettungsleitern an der Uferwand ist sichergestellt. Sichten – Zu den wesentlichen Sichtbeziehungen gehören die Blickachsen von der Schloßbrücke, vom Portal III auf das Freiheits- und Einheitsdenkmal, von Portal IV auf den Lustgarten, das Alte Museum und den Dom, von der Schloßbrücke auf das Portal III und von Portal II in die Breite Straße sowie am Gebäude entlang auf der Nord- und Südseite Richtung Spree. Ausstattung – Die Möblierung erfolgt reduziert und sparsam. Die Sitzgelegenheiten sind linear und langgestreckt an-geordnet um auch größere Menschengruppen aufzunehmen, die Anzahl der Abfallbehältern, der technischen Ver-sorgung und Ausstattung sowie zu Strom, Trink- und Abwasser wird mit dem abschließenden Bedarfprogramm festgelegt und soll weitgehend unterflur über Senkelektranten, Müllabwurfanlagen im gesamten Umfeld des Hum-boldt-Forums organisiert werden. Auf jeder Seite des Gebäudes mindestens ein Strom- und Wasseranschluss vorge-halten. Darüber hinaus wird die Integration eines Kabelkanals von der Medienaufstellfläche bis zum Portal II berück-sichtigt. Baumpflanzungen – Die Baumpflanzung erfolgt raumwirksam in einer Gruppe und reagiert auf jedwede Sicht. Die Lindenbäume sollen einen Stammumfang von mindestens 20/25 cm haben. Flächenentwässerung – Die Entwässerung der Flächen erfolgt im Regelfall unterhalb der Bettung mit Einläufen. Aus-nahmsweise ergänzen lineare Rinnen das Konzept. Kastenrinnen werden nur in Bereichen mit Schwerlastverkehr, Schlitzrinnen nur in begehbaren Bereichen der Rampen eingesetzt. Materialität – Die Materialität der Plätze und Anlagen wird im Wesentlichen aus Betonsteinen mit Natursteinvorsät-zen erfolgen und auf das Farbkonzept der Gebäude abgestimmt. Die Beläge der Straßen erfolgt entsprechend der Funktion, die Fahrbahnen sind aus Asphalt hergestellt. Ein breiter Hochbord grenzt die Fahrbahn vom Gehweg ab. Die Gehwege werden mit Ober- und Unterstreifen aus Basalt Mosaikpflaster, Bernburger Mosaikpflaster und Charlottenburger Granitplatten hergestellt. Die Platzoberflächen werden aus Großformatplatten mit Natursteinvorsatz mit einer groben Körnung hergestellt. Die ausgesparten Baumscheiben werden mit begehbaren Rosten zur dauerhaften Belüftung abgedeckt und mit einer wasserdurchlässigen, gebundenen hellen Wegedecke verfüllt. Die Befahrbarkeit der Fußgängerbereiche ist durch Ordnungsmaßnahmen sicherzustellen. Die Erschließungszonen zu den Eingängen und zum Anlieferungsbereich des Humboldt-Forums wurden durch Freihalten eines 3 m breiten Streifens am Gebäu-de, westlich vom Portal IV zur Belichtung der Räume, die barrierefreie Erreichbarkeit des Spreeufers, die Anlage der Erschließungsbereiche und Aufzüge der Stellplatzanlagen (Tiefgarage oder oberirdische Stellplätze), die Flächen für insgesamt 329 dezentral angeordnete Fahrradstellplätze, die Aufstellplätze und Zufahrten für die Feuerwehr, die geforderten Fluchtwege für die Evakuierung zu den öffentlichen Verkehrswegen, die gewünschten Umfahrungen zur Wartung und Reinigung der Fassaden und Fenster sowie Filterschächte, die Anbindung der Ausgänge und Aufzüge für die U-Bahn, die Flächen für Außengastronomie, die Aufstellflächen für Medienfahrzeuge, die Flächen zur Lagerung von Material bei Veranstaltungen, die befahrbaren Flächen vor den Eingängen wurden in den Entwurf integriert. Leitgedanke „Design for all“ – Ziel ist es, einen neuen Stadtraum zu schaffen, der einer Lebensauffassung entspricht, die allen Menschen die uneingeschränkte Partizipation am gesellschaftlichen Leben ermöglichen soll. Gemäß den Forderungen der UN-Behindertenrechtskonvention sowie auf der Basis demographischer Entwicklungen ist den Grundbedürfnissen von Menschen mit Behinderung oder mit temporärer Aktivitätsbeeinträchtigung gerecht zu wer-den. Gender Mainstreaming – Gestalterische Qualität im Sinne der Gleichbehandlung und Gleichstellung bedeutet, eine Balance zu finden zwischen geschlechter-, generationen- und kulturübergreifenden Gestaltungspräferenzen einerseits und nutzungsorientierter Gestaltung andererseits. Nutzung und Erschließung – Der nördliche Platz dient im Wesentlichen der Erschließung und der individuellen Aneig-nung. Größere zweckgebundene Veranstaltungen werden auf dem Platz nicht stattfinden. Den eigentlichen Veran-staltungsort im Freien bildet der innen lie¬gende Schlüterhof. Im nordwestlichen Bereich des Platzes werden die Ver-bindungen zu den Museen und der Straße Unter den Linden sowie zu den Bushaltestellen und zum U-Bahn-Ausgang zu einer starken Fußgängerfrequentierung dieses Bereiches insbesondere vor dem Portal IV mit dem Zugang zum Schloss-Forum führen. Der öffentliche Weg durch das Humboldt-Forum wird von zahlreichen Besuchern und Flaneu-ren genutzt werden und ist als Haupterschließungsachse innerhalb des Gebäudes angelegt. Die Zone vor dem Portal IV wurde funktionsgerecht für die Aufnahme größerer Besuchergruppen gestaltet. Wegen der intensiven Anforde-rungen wurde eine mit Licht illuminierte Baumgruppe mit Sitzgelegenheiten raumwirksam angelegt. Im nordwestli-chen Abschnitt des Platzes liegt der U-Bahn-Ausgang der Linie 5. Die Bushaltestellen der Linienbusse der BVG sind mit barrierefrei gestaltet. Alle Flächen mit Erschließungsfunktionen für Schwerlastverkehr entsprechen mindestens Bau-klasse III (Wohnsammelstraßen, Busverkehrsflächen) Alle anderen befestigten Flächen – wie Stellplätze für Fahrräder und ggf. PKW sowie die Spreeuferzone im Realisierungsgebiet werden mindestens Bauklasse V (Fußgängerzone mit leichtem Fahrzeugverkehr) entsprechen. Bei einer deutlich höheren Belastung durch den Schwerlastverkehr (SLW 60) müssen bei Bedarf Maßnahmen zum Schutz der Oberflächen erfolgen. Die genaue Verteilung richtet sich nach der abschließenden Nutzungszonierung. Der Personenaufzug der Tiefgarage, mit Treppenhaus, Wartungsraum, Notaus-gang und Entlüftungsschacht wurde integriert und wird gegenüber einer oberflächige Anordnung von Stellplätzen bevorzugt. An- und Abfahrt von und zur Straße verlaufen getrennt. Der Radverkehr wird entlang der vorhandenen Straßen im Süden auf Radfahrstreifen und im Norden auf dem Bussonderfahrstreifen geführt. Um Konflikte mit den Fußgängern auf den Plätzen zu minimieren wurden die erforderlichen Stellplätze so gewählt, dass sie auf den Platzflächen wenig Radverkehr erzeugen. Abstellplätze für Fahrräder wurden gut sichtbar, in unmittelbarer Nähe der fußläufigen Verbindungen und im Bereich des U-Bahn- Ausgangs nachgewiesen. Die Belange der Feuerwehr hin-sichtlich der Zufahrten, Aufstellflächen, Fluchtwege und Evakuierungsflächen sind berücksichtigt. Aufstellflächen für anliefernde LKWs und Mobilkräne, sowie Streifen als befahrbare Aufstellfläche für Fassadenreinigungsfahrzeuge und zur Aufstellung von Baugerüsten an den Fassaden wurden auf allen Gebäudeseiten berücksichtigt. Die Oberfläche der Straße Schloßplatz (Nord) zwischen der Schloßbrücke und der Liebknecht-Brücke soll erneuert werden. Die Fahrstreifen sowie der Bussonderfahrstreifen (Taxis, Radfahrer) bleiben bestehen. Für die Verbesserung der Fußgängerquerung zwischen Museumsinsel mit Lustgarten und dem Humboldt-Forum wird ein komplexe Lösung im Zusammenhang mit der Straße unter den Linden oder der Karl-Liebknecht-Straße angestrebt. Zusätzlich sollen eine Mittelinsel mit einer Mindestbreite von 3 m sowie eine gestufte Schaltung der Verkehrsampel (zuerst Mittelinsel, dann Außenfahrbahnen) für Querungssicherheit der Fußgänger sorgen. Ein barrierefreier Übergang wird im Bereich der Lichtsignalanlagen (LSA) hergestellt. Eine LSA zwischen Dom und Humboldt-Forum wird angestrebt, kann jedoch nur im größeren Zusammenhang beurteilt und entschieden werden. Für den im Süden liegenden Straßenzug zwischen Schleusenbrücke und Rathausbrücke wird eine Bauzeitliche Rückführung vorgeschlagen. Ideenteil Lustgarten und Dom – Die Vorzonen von Lustgarten und Dom wurden entsprechend ihrer räumlichen und funktionalen Verflechtungen in die Neugestaltung eingebunden und sind im Zusammenhang mit den Straßenober-flächen ausbaufähig. Aufgrund der hohen Frequenz mit ortsunkundigem Individualverkehr kann eine weitere Verbes-serung nur mit deutlicher Reduzierung der Geschwindigkeit (auf einem größeren Streckenabschnitt) erreicht werden. Marstall, European School of Management and Technology (ESMT) – Wie im nördlichen Teilraum werden die Flä-chen entsprechend ihrer räumlichen und funktionalen Verknüpfung in die Gestaltung eingebunden. Der Hauptein-gang der ESMT kann von Norden angefahren werden und wird mit einem „kiss and ride“ ausgestattet. Die Hochschu-le für Musik erhält eine gastronomische Nutzung und einen Aufenthaltsbereich vor dem Marstall an der Ecke Breite Straße. Analog zum Humboldt-Forum wurde für die Unterhaltung der Fassaden bei¬der Gebäudekomplexe ein Wartungsstreifen berücksichtigt. Realisierung – Die Realisierung der Freiraumgestaltung soll zur Eröffnung des Humboldt- Forums im Jahre 2019 wei-testgehend abgeschlossen sein. Die Umsetzung kann in Abschnitten und parallel zur Inneneinrichtung des Gebäudes erfolgen. Kostenrahmen – Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Situation der öffentlichen Haushalte wurde eine dem Ort angemessene und kostengünstige, wirtschaftliche und nachhaltige Lösung, sowohl bei den Investitionen als auch bei den Kosten der Pflege und Unterhaltung entworfen. Eine Realisierung im Kostenrahmen ist möglich. In den Kosten ist der Umbau der Straße Schloßplatz (Nord), die Sanierung des Spreeufers sowie die eventuelle Herstellung der Tiefgaragenstellplätze nicht berücksichtigt. Unterhalt – Durch das einfache Konzept beschränken sich die erforderlichen Unterhaltsarbeiten im Wesentlichen auf die Pflege der Gehölze, das Nachfugen und das Kehren der Pflasterflächen. Die Lichtbänder und die Wasserspie-le können programmierbar angesteuert werden. Pflegekosten – Sofern das Umfeld des Humboldt-Forums in die Pflegeaufwandsstufe Klasse I – analog dem Pariser Platz und dem Lustgarten – aufgenommen wird stehen für die Pflege 5,32 Euro pro m²/Jahr (2012) zur Verfügung.