Kleistgrab am Kleinen Wannsee – Gartendenkmalpflegerisch-landschaftsplanerische Instandsetzung des Kleistgrabes


DENKMAL

Konzept
Aus Anlass des 200. Todestages von Heinrich von Kleist wurde am 21. November 2011 das Grabmal von Heinrich von Kleist am Kleinen Wannsee nach umfangreicher gartendenkmalpflegerisch-landschaftsplanerischer Instandsetzung wieder der Öffentlichkeit übergeben. Im Mittelpunkt der Arbeiten steht die umfassende Instandsetzung des Kleist-Grabes selbst. Hier wird u.a. der Grabstein restauriert und neu beschriftet, das die Grabstätte umgebende Gitter restauriert und komplettiert, die Wegeführung zum Grab barrierefrei angelegt, die Bepflanzung überarbeitet sowie behutsam und naturnah ergänzt. Am Ufer sind die Sichtbeziehungen in die Landschaft von Großem und Kleinem Wannsee bereits im Winter wieder vorsichtig freigelegt worden. Zur besseren Einbindung des Kleist-Grabes in die Kulturlandschaft wird der Uferweg von den Anlegestellen am Großen Wannsee barrierefrei unter der Wannseebrücke und damit unter der Bundesstraße Nr. 1 bis an die Bismarckstraße weitergeführt. Dabei entsteht auf zum Teil seit Kriegsende nicht genutzten und verwahrlosten Flächen eine interessante und zugleich naturnahe Grünanlage. Beim Bau anfallendes Gehölzschnittgut wird dabei vollständig vor Ort heckenartig aufgeschichtet, um hier bisher vorhandene Rückzugsräume für Pflanzen und Tiere zu erhalten. Die zurückhaltende, mehr naturnahe Betonung der Grab- und Grünanlage hat in den vergangenen Jahrzehnten die Grabumgebung zu einem verwunschen Ort werden lassen. Das Kleist-Grab am Kleinen Wannsee soll daher in angemessener Weise, in einer landschaftlichen Gestaltung der Umgebung neu präsentiert und für die Besucher inszeniert und neu organisiert werden. Hierzu ist es notwendig die vorhandenen Grundstücke zwischen Königstraße, Kleinem Wannsee und Kleistgrab kulturhistorisch und freiraumplanerisch zu betrachten und zu bewerten. Die unmittelbare Grabumgebung der Erinnerung an Henriette Vogel und Heinrich von Kleist bedarf aus landschaftsarchitektonischer Sicht keines neuen aufwendigen Grabdenkmals und sollte im heutigen Erscheinungsbild weitgehend belassen bleiben. Die Erinnerung an die letzten Stunden im Leben Heinrich von Kleist’s kann an diesem Ort noch immer authentisch vermittelt werden. Von der Königstraße aus soll der Besucher künftig über einen durch die Landschaft führenden geschwungenen Weg zum Grab gelenkt werden. Diese gekonnt zu platzierende Verbindung stellt einen neuen barrierefreien Weg zum Ort der Erinnerung und zum Ufer am Kleinen Wannsee her. Im Planungsprozess stellte sich heraus, dass dieser direkte Weg zur Zeit nicht realisierbar ist. Aus diesem Grund wurde die Planung so modifiziert, dass das Grundstück des Schülerruderverbandes nicht in Anspruch genommen wird. Die neue Verbindung stellt einen barrierefreien Weg zum Ort der Erinnerung her. Die Anbindung zum Ufer am Kleinen Wannsee wird über Treppen hergestellt.

Auftraggeber
LANDESDENKMALAMT BERLIN – STÄDTEBAULICHE- UND GARTENDENKMALPFLEGE
Bausumme Größe
CA. 1.000.000 EURO CA. 2 HA
Projektzeitraum Leistungsphasen
2010 – 2013 1-8
Art
DENKMAL
Standort
BERLIN, EUROPA
 Realisation
BODE-WILLIAMS+PARTNER
Partner
BODE-WILLIAMS+PARTNER
Publikation
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